Geburtsurkunde fürs Baby neu beantragen: Diese Unterlagen werden nach Geburt benötigt

Wenn es zur Geburt im Krankenhaus kommt, haben Eltern die Verpflichtung, eine Geburtsurkunde für das Baby zu beantragen. Allerdings bleibt ihnen dafür nur ein gewisses Maß an Zeit. Außerdem stellen sich die Fragen: Was braucht man, wo beantragen und wie handhabt man das Ganze mit Krankenkasse und Co.? Wir haben uns nachfolgend für Sie mit der Frage beschäftigt, wenn man die Geburtsurkunde neu beantragen muss: Welche Unterlagen sind nötig? Erhält man die Unterlagen bei Geburt im Krankenhaus? Kann man die Geburtsurkunde nach Geburt online beantragen? Ferner beschäftigen wir uns mit der Frage, wofür eine Geburtsurkunde fürs Baby notwendig ist und was sie mit Elterngeld, Kindergeld und verschiedenen Behörden und Sozialleistungen zu tun hat.


Was genau ist eine Geburtsurkunde und wofür wird sie benötigt?

Die Geburtsurkunde ist ein Nachweis darüber, dass ein neuer Mensch geboren wurde. Eltern benötigen diese Urkunde, um einen Antrag auf Leistungen wie Kinder- oder Elterngeld zu stellen. Ebenso ist sie beim Baby anmelden beim Einwohnermeldeamt erforderlich, oder bei der Aufnahme in die Familienversicherung, beziehungsweise Krankenversicherung. Später erhält die Geburtsurkunde im Leben des Kindes weitere Bedeutung, wenn beispielsweise ein Konto eröffnet wird, oder es gerne heiraten möchte.


Welche Angaben befinden sich in einer Geburtsurkunde?

In jeder Geburtsurkunde befinden sich die folgenden Informationen: zuständiges Standesamt, die Registernummer, der Vor- und Familienname, sein Geschlecht, Geburtsort und -datum des Kindes, Religion, Vor-, Familien- und Geburtsname von Mutter und Vater, sowie Religion von Mutter und Vater.


Sind Geburtsurkunde und Abstammungsurkunde dasselbe?

Ein Kind, das vor dem 1. Januar 2009 geboren wurde, erhält abseits der Geburtsurkunde eine sogenannte Abstammungsurkunde. Diese gibt Aufschluss über die ursprüngliche Abstammung des Kindes und enthält somit die Daten der biologischen Eltern. Sie enthält demnach auch andere Informationen als die Geburtsurkunde, da sich in dieser ebenso die Daten der Eltern befinden können, wenn sie das Kind adoptiert haben.


Wie und wann bekommt das Baby eine neue Geburtsurkunde?

Geburtsurkunde fürs Baby neu beantragen: Diese Unterlagen werden nach Geburt benötigt
Die Geburtsurkunde für Ihr Baby muss binnen weniger Tage nach der Geburt beantragt werden.

Wenn ein Kind geboren wurde, stehen die Eltern in der Verpflichtung, binnen einer Woche eine Geburtsurkunde zu beantragen. In vielen Fällen kümmert sich das Krankenhaus, in welchem das Kind geboren wurde, um die Geburtsanzeige. Hier weiß man auch genau, welche Unterlagen bei Geburt im Krankenhaus ausgestellt werden müssen und weiteres. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die Eltern diese Aufgabe selbst übernehmen müssen.

Bringen Sie am besten vor der Geburt in Erfahrung,

  • ob das von Ihnen ausgesuchte Krankenhaus für die Geburt diese Erledigung übernimmt,
  • oder ob Sie selbst einschreiten müssen.

Anders sieht die Situation aus, wenn es zu einer Hausgeburt kommt. In diesem Fall können Arzt, eine Hebamme oder der Geburtshelfer eine Geburtsbescheinigung ausstellen, welche man für die Beantragung der Geburtsurkunde beim Standesamt benötigt.

Welche Unterlagen für die Beantragung der Geburtsurkunde nötig sind

Um die Geburtsurkunde für das Baby ordnungsgemäß zu beantragen, stellt sich die Frage, welche Unterlagen für die Geburtsurkunde des Kindes nötig sind. Einige von ihnen sind unbedingt notwendig, auf andere kann man hingegen verzichten und sind nur erforderlich, wenn das Standesamt sie explizit anfordert.

Welche Unterlagen für Geburtsurkunde des Kindes notwendig sind:

  • gültiges Ausweisdokument der Mutter (Personalausweis oder Reisepass)
  • beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister, oder die Geburtsurkunde der Mutter
  • vollständige Erklärung zur Namensgebung des Kindes, die vollständig ausgefüllt, sowie unterzeichnet ist
Tipp: Vollmacht ausstellen
Wenn Sie als sorgeberechtigten Eltern keine Möglichkeit besitzen, die Geburtsurkunde binnen einer Woche zu beantragen, hat jeder weitere dazu die Vollmacht, der bei der Geburt dabei war. Er darf die Geburtsurkunde sowohl beantragen als auch abholen.

Je nachdem, welchen Familienstand die Mutter hat, kommen weitere Unterlagen hinzu, was beispielsweise der Fall ist, wenn sie verheiratet ist:

  • Reisepass oder Personalausweis des rechtlichen Vaters
  • Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister oder Geburtsurkunde des Vaters
  • Eheurkunde des Paares, oder wahlweise eine andere, aussagekräftige Unterlage über ihre Heirat

Wenn Sie hingegen ledig sind, den Vater aber trotzdem mit vermerken lassen möchten:

  • Sofern er vorhanden ist, kann ein urkundlicher Nachweis über die Anerkennung der Vaterschaft vorgelegt werden
  • Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister, oder Geburtsurkunde des Vaters
  • Sorgeerklärung

Im Sonderfall, wenn Sie geschieden sind, oder aber verwitwet und somit der Vater fehlt, wird nicht nur die Eheurkunde benötigt, sondern ebenso ein Nachweis über das Scheidungsurteil, die augenblickliche Namensführung, sowie entsprechende Geburtsurkunden, beziehungsweise eine beglaubigte Abschrift Ihres Ex-Mannes. Ist der Vater verstorben, wird zusätzlich eine Sterbeurkunde von diesem benötigt.

Wo muss man die Geburtsurkunde für neugeborenes Kind beantragen?

Wichtig: Anforderungen beachten
Sämtliche Unterlagen müssen als Original, oder aber in Form einer beglaubigten Geburtsurkunde vorliegen, sowie in Deutsch abgefasst sein. Sofern es sich um ein ausländisches Dokument handelt, ist es unabdingbar, dass die Person persönlich vorspricht.

Natürlich stellt sich auch die Frage, wo beantragen? Zuständig ist das Standesamt des Geburtsortes, in dem das Baby geboren wurde. Es ist jedoch auch möglich, die Geburtsurkunde nach Geburt online beantragen zu lassen. Die Dauer, bis man das Dokument erhält, hängt von der Bearbeitungszeit des jeweiligen Standesamtes ab.

Wie hoch sind die Kosten für die Geburtsurkunde?

Die Höhe der Gebühren, die bei der Geburtsurkunde für ein neugeborenes Kind aufkommen, ist vom zuständigen Standesamt abhängig. Diese belaufen sich jedoch bei der Beantragung der Geburtsurkunde meist auf nicht mehr als zehn bis 15 Euro. Bei der Höhe der Kosten ist es auch unerheblich, ob man den Antrag online stellen möchte, oder direkt zum Standesamt geht.

Wem gehört die Geburtsurkunde? Und wer bekommt die Geburtsurkunde?

Erst einmal sind es die Eltern, welche die ausgestellte Geburtsurkunde behalten können. Das Kind kann jedoch, wenn es ein gewisses Alter besitzt, selbst eine beantragen. Gleiches gilt, wenn die Geburtsurkunde vom Kind verloren geht. Wichtig ist ausschließlich die Eintragung im Geburtenregister, anhand derer es jederzeit möglich ist, ein weiteres Exemplar der Geburtsurkunde des Babys zu erhalten.

Bildnachweise: © Alena Ozerova – stock.adobe.com

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