Ahnenforschung: von kostenloser Online Software bis zur Beauftragung mit DNA-Test

Die Suche nach den eigenen Wurzeln übt auf die meisten Menschen schon immer eine faszinierende Wirkung aus. In vielen Fällen beginnt es damit, dass die Großeltern oder andere Verwandte etwas über die Vorfahren in der Familie erzählen und diverse Dokumente herzeigen, die Informationen über die Familiengeschichte und das Leben sowie die Herkunft der eigenen Ahnen geben. Vom Fieber gepackt begeben sich dann viele selbst auf die Suche und betreiben eine eigene Recherche, um das Wissen über die Menschen zu erweitern, die im Laufe der Jahre die Familiengeschichte geprägt haben.


Wo bekomme ich Informationen zu meiner Familiengeschichte?

Sie können sich Informationen bei noch lebenden Verwandten einholen, die Hinweise aus mündlichen Überlieferungen oder entsprechenden Dokumenten haben könnten. Weitere Information erhalten Sie im Kirchenarchiv, im Stadtarchiv oder auf dem Standesamt. Professionelle Ahnenforscher haben meistens umfangreiche Informationen über viele unterschiedliche Familien in ihren Datenbanken gespeichert.


Wie weit lassen sich Informationen zu meiner Familiengeschichte zurückverfolgen?

In Ausnahmefällen lässt sich der Stammbaum bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Bei den meisten Recherchen reichen die Ergebnisse jedoch bis etwa in die Jahre 1750 bis 1800 zurück.


Was ist die beste Möglichkeit, um mit der Ahnenforschung zu beginnen?

Nach ersten Gesprächen mit Verwandten und eventuellen Zeitzeugen empfiehlt sich die Nutzung eines Online-Portals wie MyHeritage, Ancestry oder Familysearch, die Datenbanken mit bis zu 20 Milliarden Einträgen pflegen, bei denen auch Sie sicher die eine oder andere wertvolle Information zu ihrer Familiengeschichte erhalten.


Warum betreiben Menschen Ahnen- und Familienforschung?

Ahnenforschung: von kostenloser Online Software bis zur Beauftragung mit DNA-Test
Das Thema Ahnenforschung beschäftigt die Menschen seit jeher – denn jeder möchte wohl wissen, wo die eigenen Wurzeln liegen.

Die Frage nach der eigenen Herkunft ist ein Thema, dass sehr viele Menschen beschäftigt. Die meisten von uns haben einfach ein Bedürfnis danach, zu erfahren, wo wir herkommen und interessieren sich beispielsweise für Fragen wie

  • Wie sieht mein Stammbaum aus?
  • Haben meine Vorfahren Englisch gesprochen?
  • Was ist im 2. Weltkrieg mit meinen Vorfahren geschehen? Wurden sie eventuell aus dem Sudetenland vertrieben?
  • Stamme ich vielleicht sogar von den Mormonen ab?

Es ist für viele von uns einfach wichtig, eine Übersicht über die wesentlichen Eckpunkte unserer Familiengeschichte zu bekommen und zu wissen, ob unsere Vorfahren in Berlin oder in NRW beispielsweise in Köln gelebt haben oder ob eventuell sogar Polen oder Russlanddeutsche dabei waren. Das Wissen um die eigene Geschichte in der Familie, in der Fachsprache Genealogie genannt, ist einfach identitätsstiftend und schafft Verwurzelung. Das ist besonders für traditionsbewusste Menschen sehr wichtig.

Wie funktioniert die Ahnenforschung?

Ahnenforschung funktioniert auf sehr viele unterschiedliche Arten. Erste Schritte unternehmen Sie dabei meistens selbst, weil das Interesse durch Erzählungen anderer Familienmitglieder geweckt wurde oder Grabsteine von Vorfahren interessante Inschriften enthalten, die einem dazu bringen, dass man mehr über die Familiengeschichte erfahren möchte.

Ahnenforschung ist auch ein beliebtes Geschenk. Selbst wenn Sie sich vorher noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben, werden Sie das Präsent wohl nützen und eventuell selbst eine Software oder ein Programm verwenden, das Ihnen geschenkt wurde oder eine Recherche bei einem Ahnenforscher in Auftrag geben, für den sie einen entsprechenden Gutschein erhalten haben.

TIPP: Spezialwissen zum Thema aneignen
Um sich dem Thema Genealogie allgemein zu nähern, sollten Sie sich entsprechende Dokumentationen dazu ansehen. Vor allem im ZDF erhalten Sie im Rahmen der Doku-Reihe „Terra X“ immer wieder sehr interessante Hintergrundinformationen über verschollene Kulturen und die Geschichte der Menschheit.

Grundsätzlich stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung, um mehr Informationen zu Ihren Vorfahren zu bekommen und die ersten Schritte sind meistens leicht gemacht:

  • Sie betreiben die Ahnenforschung kostenlos und recherchieren innerhalb der Familie selbst und reden mit diversen Verwandten und fragen sie, ob sie eventuell noch entsprechende Archive und Dokumente haben.
  • Zur Unterstützung können Sie hierfür gratis Software verwenden und Ihre Ergebnisse in eine Datenbank eintragen.
  • Sie stöbern selbst ein wenig im Internet und besuchen ein Forum, dass sich mit Ahnenforschung auseinandersetzt. Meistens finden Sie hier im Inhalt Unterkategorien, die sich mit einzelnen Gebieten wie Ostpreußen, Westpreußen, Schlesien oder Pommern befassen.
  • Sie gehen zum Standesamt, zum Stadtarchiv oder zum Kirchenarchiv in Ihrem Ort und versuchen dort, Informationen zur eigenen Familiengeschichte in Erfahrung zu bringen.
  • Sie beauftragen einen professionellen Ahnenforscher, der bereits eine eigene Datenbank mit vielen wertvollen Informationen hat. Viele Forscher arbeiten dabei mit Informationen aus Ihrer DNA, die sie bei einem Gentest herausfinden können. Die DNA wird dann in einer Datenbank mit anderen verglichen und gibt so Auskunft über Ihre Familiengeschichte.

Wie weit zurück geht die Ahnenforschung?

Wenn Sie mit der Ahnenforschung beginnen, werden Sie sich wahrscheinlich fragen, wie weit sie Ihre Wurzeln zurückverfolgen können. Einige Menschen berichten davon, dass sie Spuren bis ins Mittelalter gefunden haben.

Doch das gelingt selbstverständlich nicht jedem und ist auch nicht bei jeder Familie möglich. Denn solche Spuren gibt es nur dann, wenn die Familie damals im Hochadel gelebt und entsprechende Aufzeichnungen geführt hat. Da jedoch damals der überwiegende Teil der Menschen in der Landwirtschaft tätig war, gibt es meistens keine Dokumente, auf die man zurückgreifen kann.

Die meisten Ahnenlinien lassen sich bis etwa in die Jahre 1750 bis 1800 zurückführen. Als wichtigste Quelle dafür gelten dabei die Kirchenbücher, in denen damals Ereignisse wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen eingetragen wurden.

Wo am Besten beginnen: Selbst forschen oder jemanden beauftragen?

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, empfiehlt es sich, zunächst die Ahnenforschung kostenlos selbst zu betreiben und zu sehen, wie weit man damit kommt. Gute Erstinformationen und Tipps erhält man in einem entsprechenden Forum im Internet, in dem man sich meistens gratis registrieren kann. Zusätzlich kann man sich auch ein entsprechendes Programm aus dem Internet runterladen, mit dem man seine eigene Ahnentafel erstellen kann.

Wenn man dann mit dem Stammbaum nicht mehr weiterkommt, kann man einen professionellen Ahnenforscher beauftragen und einen Gentest machen, um anhand der eigenen DNA weitere Informationen zu erhalten.

Letztendlich ist es auch immer eine Frage des zur Verfügung stehenden Budgets, welche Art der Forschung Sie betreiben möchten. In folgender Tabelle finden Sie die ungefähren Kosten, mit denen Sie bei den unterschiedlichen Recherchemethoden kalkulieren müssen:

Art der Recherche Kosten
Sie betreiben die Recherche selbst im Internet und nützen Datenbanken und entsprechende Online-Plattformen mit Informationen zu Ihrer Familiengeschichte. Diese Möglichkeiten sind oft kostenfrei, wie beispielsweise bei dem Genealogie-Portal FamilySearch, eventuell fallen aber dabei bis zu 20 Euro pro Monat an, wenn Sie die Neugierde packt und sie auch andere Quellen nutzen möchten.
Sie suchen in diversen Archiven wie dem Stadtarchiv oder dem Kirchenarchiv oder wollen Informationen von Ihrem Standesamt. Auch in diesem Fall gibt es noch zahlreiche kostenlose Quellen, für gewisse Informationen werden aber Gebühren fällig. Kalkulieren Sie daher mit etwa 50 bis 100 Euro für Ihre Recherchetätigkeiten.
Sie wollen es ganz genau wissen und betreiben einen professionellen Ahnenforscher. Die Tarife der Ahnenforscher sind unterschiedlich und liegen etwa bei 30 bis 100 Euro pro Stunde.
Sie machen einen DNA Test, weil Sie Ihrer Suche einen wissenschaftlichen Touch geben und anhand Ihres Erbgutes die ethnischen Gruppen und geographischen Regionen, in denen Ihre Ursprünge liegen, kennenlernen möchten. Einen entsprechenden Test können Sie beispielsweise beim Unternehmen „MyHeritage“ durchführen. Die Kosten dafür lagen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels bei 79 Euro.

Ahnenforschung Online

Mittlerweile gibt es zahlreiche Plattformen im Internet, mit denen Sie die Ahnenforschung problemlos online betreiben und dabei erstaunliche Ergebnisse erzielen können. Zu den bekanntesten Anbietern zählen dabei:

  • MyHeritage
  • Ancestry
  • MacStammbaum
  • Familysearch
  • Ages!
  • Ahnenblatt

Alle Modelle bieten dabei unterschiedliche Vor- und Nachteile wie beispielsweise die Größe der Datenbank, die Benutzerfreundlichkeit der Programm-Oberfläche, die zur Verfügung stehenden Sprachen oder das Preismodell.

Familysearch und Ahnenblatt können Sie dauerhaft kostenlos nützen, bei MacStammbaum wird eine Einmalzahlung fällig und die anderen drei erwähnten Anbieter arbeiten mit einem Abo-Modell mit unterschiedlichen monatlichen Gebühren. Das Portal Netzsieger kürte die Plattform MyHeritage bei ihrem letzten Test zum Preis-Leistungs-Testsieger.

Kostenlose Software

Im Internet können Sie sich auf sehr vielen Seiten kostenlose Software herunterladen, die Sie bei Ihrer Ahnenforschung unterstützen können. Sie dienen meistens zur grafischen Umsetzung des eigenen Familienstammbaumes. Viele davon bieten auch eine HTML Export Funktion an, damit Sie Ihren Stammbaum in weiterer Folge auch auf Ihrer eigenen Webseite im Internet veröffentlichen können.

Ahnenforschung: von kostenloser Online Software bis zur Beauftragung mit DNA-Test
Inzwischen gibt es zahlreiche Programme und Services, die Sie bei der Ahnenforschung unterstützen.

Zu den bekanntesten (teilweise oder zeitlich begrenzten) kostenlosen Programmen gehören hier:

  • Adam 3.2: Dabei handelt es sich um eine Software zur Speicherung und Verwaltung von Informationen zur Ahnenforschung. Der Preis für die Vollversion beträgt 29,50 Euro.
  • Ahnenblatt 2.95: Mit Ahnenblatt können Sie Informationen im GEDCOM-Format importieren und exportieren, das als allgemeiner Standard für die Ahnenforschung gilt. Die Lizenz für die Vollversion kostet derzeit 39,00 Euro.
  • Familienbuch 6.0: Familienbuch ist ein Programm, mit dem Ahnenforscher Personen erfassen, verwalten, und in den verschiedenen Zusammenstellungen und Listen anzeigen und ausdrucken können. Die Kaufversion für die Verwaltung von bis zu 1.000 Personen kostet derzeit 45,00 Euro.
  • PC-Ahnen: Das Unternehmen bietet bereits seit 28 Jahren Ahnen- und Familienforschung mit Computerunterstützung. Der Webseite sieht man das aber auch schon ein wenig an. Die aktuelle Version läuft nur noch unter 32-Bit-Versionen von Windows 10.
  • WinAhnen 6: WinAhnen ist eine umfangreiche und leicht zu bedienende Software für die Ahnenforschung am PC. Die Oberfläche ist aber leider mittlerweile schon etwas veraltet. Die Testversion kann kostenlos verwendet werden. Beim Kauf der Vollversion werden 29,00 Euro fällig.

Grundsätzlich sind viele dieser Programme mittlerweile technisch veraltet und es empfiehlt sich die Nutzung der entsprechenden Online-Portale, bei denen Sie Ihren Stammbaum mindestens genauso einfach und komfortabel und meistens mit einem graphisch schöneren Ergebnis erstellen können und sichergehen können, dass die Technik in regelmäßigen Abständen auf den neuesten Stand gebracht wird.

Bildnachweise: © Sinnlichtarts – stock.adobe.com, © fizkes – stock.adobe.com

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