Standesamtliche Hochzeit zu zweit: Arrangement, Ablauf und Erfahrungen 

In Deutschland stellt die standesamtliche Trauung den rechtlichen Baustein und das Fundament der Eheschließung dar. Die standesamtliche Hochzeit ist die Grundvoraussetzung dafür, dass eine dort geschlossene Ehe auch seine Rechtsgültigkeit besitzt. Wenn Sie nur kirchlich heiraten wollen oder eine freie Trauung bevorzugen, reicht dies aus rechtlicher Sicht nicht aus, damit diese Ehe auch vom Gesetzgeber anerkannt wird. Wollen Sie also Ihre Eheschließung auf ganz sichere rechtliche Beine stellen, müssen Sie die standesamtliche Trauung vornehmen.


Ist eine musikalische Untermalung bei der standesamtlichen Trauung notwendig?

Wenn Sie Ihrer standesamtlichen Trauung eine ganz persönliche Note verleihen wollen, können Sie natürlich für die musikalische Untermalung Ihrer Wahl sorgen. Sie sollten dies aber im Vorfeld mit der Standesbeamtin oder dem Standesbeamten besprechen und abstimmen.


In welchem Standesamt kann geheiratet werden?

Sie können in jedem Standesamt heiraten. Dies muss nicht zwingend im Standesamt von Ihrem Heimatort sein. Lediglich die Anmeldung zur standesamtlichen Trauung muss dort erfolgen. Bei der Trauung in jedem anderen Standesamt, beispielsweise in Las Vegas oder Paris, müssen Sie die Hochzeit nur nachträglich anerkennen lassen.


Was ist mit dem Begriff Aufgebot gemeint?

Vor der standesamtlichen Trauung muss immer zunächst deren Anmeldung erfolgen. Diese Anmeldung wurde früher auch als Aufgebot bestellen bezeichnet. Eine Anmeldung zur standesamtlichen Trauung kann frühestens sechs Monate vor der Trauung erfolgen.


Wie viel kostet es, standesamtlich zu heiraten?

Standesamtliche Hochzeit zu zweit: Arrangement, Ablauf und Erfahrungen 
Die Kosten für eine standesamtliche Hochzeit variieren je nach Region und Zeitpunkt.

Im Gegensatz zur kirchlichen Trauung ist standesamtlich heiraten bei Weitem nicht so teuer. Es gibt aber bestimmte Kosten, welche Sie beachten müssen. Den ersten Kostenfaktor stellt die Prüfung der Ehefähigkeit dar. Bei diesem Punkt müssen zwischen zwei unterschiedlichen Kosten unterschieden werden:

  • Die Prüfung der Ehefähigkeit bei zwei deutschen Partnern kostet 40 Euro
  • Die Prüfung der Ehefähigkeit bei dem ausländisches Recht Beachtung findet, kostet 80 Euro

Ansonsten ist die standesamtliche Hochzeit nur mit niedrigen weiteren Kosten verbunden. Die Preise richten sich allerdings auch nach dem gewünschten Tag und Termin der standesamtlichen Hochzeit. Innerhalb der üblichen und regulären Öffnungszeiten vom Standesamt ist die standesamtliche Trauung kostenfrei. Liegt der gewünschte Termin außerhalb der normalen Öffnungszeiten, so müssen Sie dafür bezahlen.

In der Regel kostet dann die standesamtliche Hochzeit an einem Samstag rund 60 Euro. Befindet sich das Standesamt nicht am Wohnort von einem der Ehepartner und wird nach eigenem Wunsch gewählt, kommen noch einmal extra rund 30 Euro an Kosten hinzu. Natürlich müssen Sie Kosten für eine Dekoration im Standesamt, welche von Ihnen speziell gewählt wird, ebenfalls selbst aufkommen.

Was ist bei einer standesamtlichen Hochzeit zu beachten?

Die meisten Menschen denken beim Thema standesamtliche Hochzeit daran, dass sie für diese Zeremonie unbedingt Trauzeugen brauchen. Doch dies ist schon seit einiger Zeit nicht mehr notwendig und die standesamtliche Trauung kann auch ohne Trauzeugen vollzogen werden. Auch wenn Sie bei der Anmeldung der Hochzeit am Standesamt schon Einiges an Unterlagen eingereicht haben, so müssen Sie unbedingt beachten, dass auch am Tag der Heirat noch Dokumente benötigt werden. Folgende Papiere müssen Sie unbedingt zum Termin der Eheschließung am Standesamt mitbringen:

  • einen gültigen Personalausweis oder Reisepass
  • eine aktuelle und beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister
  • die gültige Aufenthaltsbescheinigung der Meldebehörde, falls Sie in einem anderen Standesamt heiraten möchten

Kann man sich aussuchen, wo man heiratet?

Rechtzeitig reservieren:
Wollen Sie in einem Standesamt an einem besonders romantischen Ort heiraten oder einem für Sie ganz besonderen Ort, sollten Sie sich rechtzeitig um einen Termin kümmern. Es kann durchaus vorkommen, dass Wartelisten zu berücksichtigen sind.

Es besteht für Sie keine Pflicht, an dem Standesamt die standesamtliche Hochzeit vornehmen zu lassen, an dem sich auch Ihr Wohnsitz befindet. Wo Sie standesamtlich heiraten wollen, können Sie frei entscheiden. Sie müssen nur darauf achten, dass die Anmeldung für die Trauung beim zuständigen Standesamt erfolgt. Von dort aus werden dann alle Unterlagen an das Standesamt Ihrer Wahl geschickt. Sollten Sie sich für diesen Schritt entscheiden, müssen Sie aber die Kosten für zwei Standesämter bezahlen. Es ist auch durchaus möglich, dass Sie an einem schönen Ort die Trauung bei einem Standesamt im Freien durchführen lassen, beispielsweise an einem See.

Was braucht man für eine standesamtliche Hochzeit?

Für eine standesamtliche Hochzeit müssen Sie im ersten Schritt erst einmal die notwendige Anmeldung durchführen. Für diese Anmeldung brauchen Sie einige Dokumente, Papiere und Urkunden. Für die Anmeldung der standesamtlichen Hochzeit brauchen Sie folgende Unterlagen:

  • Gültigen Personalausweis oder Reisepass
  • Eine Aufenthaltsbescheinigung vom Einwohnermeldeamt
  • Eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister, die nicht älter als sechs Monate sein darf
  • Sollte ein Partner bereits vorher verheiratet gewesen sein, dann wird entweder eine Sterbeurkunde oder eine Scheidungsurkunde benötigt
  • Sind bereits gemeinsame Kinder vorhanden, brauchen Sie neu ausgestellte Abstammungsurkunden
  • Bei einem Partner, welche aus dem Ausland stammt, wird überdies eine Ehefähigkeitszeugnis verlangt und eine Geburtsurkunde im Original. Beide Urkunden bzw, Dokumente müssen außerdem ins Deutsche übersetzt sein

Wie lange dauert eine standesamtliche Hochzeit?

Vergleichen Sie die standesamtliche Trauung mit einer kirchlichen Trauung, dann ist dies mehr eine schlichte Zeremonie. Diese standesamtliche Hochzeit dauert in der Regel zwischen 30 und 40 Minuten.

Braucht man für die standesamtliche Hochzeit ein Brautkleid?

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Da Sie nicht bei Ihrem zuständigen Standesamt heiraten müssen, können Sie sich nach ganz besonderen Orten umsehen.

Sehr oft wird die Frage gestellt, welche Kleidung für die standesamtliche Hochzeit doch angemessen ist. Dies hängt aber ganz davon ab, was Sie selbst möchten und ob Sie vielleicht auch ganz spontan heiraten. Manche heiraten in einem ausländischen Standesamt ganz spontan im Urlaub. Aber in der Regel geht es doch um eine geplante und vorbereitete standesamtliche Hochzeit. Für den Bräutigam ist dies in der Regel recht einfach. Er trägt einfach einen schicken Anzug. Bei der Braut kommt es darauf an, wie es nach der standesamtlichen Trauung weitergeht.

  • Heiraten Sie nur auf dem Standesamt und eine kirchliche Trauung ist nicht geplant, wäre ein Brautkleid für die Braut keine schlechte Wahl. Manchmal findet nach der Zeremonie noch eine Feier mit Gästen, mit Musik und Liedern statt und da kann man auch durchaus festlich gekleidet sein. Vieles ist aber von den Traumöglichkeiten abhängig. Bei einem Brautpaar an einem Strand ist wahrscheinlich ein Brautkleid und Smoking nicht die ideale Kleidung.
  • Findet nach der standesamtlichen Hochzeit auch noch eine kirchliche Trauung statt, dann wird nicht ein Brautkleid für das Standesamt benötigt. Außer die kirchliche Trauung ist gleich nach der standesamtlichen Trauung. Wenn diese allerdings erst später stattfindet, reicht ein schlichtes Kleid vollkommen aus.

Tipp: Sollten Sie nach der standesamtlichen Hochzeit auch noch kirchlich heiraten, sollten Sie das Brautkleid zwingend für die Zeremonie in der Kirche als Höhepunkt sehen. Zu diesem festlichen Anlass sollte die Braut dann auch am schönsten Tag im Leben das perfekte Brautkleid tragen und als Braut im absoluten Mittelpunkt stehen.

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